
Perchten. Tradition und Brauchtum.
„Perchten. Traditionen und Brauchtum“ ist ein Buchobjekt, das die faszinierende Welt der Perchten aus den Alpen einfängt. Entstanden ist dieses Projekt aus meiner eigenen Begeisterung und Neugier für die Perchtenzeit, die ich während meiner Schulzeit in München entdeckte. Als viele meiner Mitschüler keine Ahnung hatten, wovon ich sprach, entstand die Idee, einen Bildband zu gestalten, der diese eindrucksvolle Tradition näher bringt.
Die Inspiration für dieses Projekt kam unter anderem von Nan Goldin, deren Arbeiten mich dazu inspirierten, gewisse Szenen des Lebens fotografisch festzuhalten. Während der Perchtensaison im Dezember begleitete ich die Mitglieder des Wildbarren Passes vier Tage lang. Ich war, genau wie sie, schwarz angemalt und tauchte ganz in diese lebendige Tradition ein. Ziel war es, den Menschen in München – nur eine Stunde von den Alpen entfernt, aber oft so fern von dieser Tradition – die Perchten näher zu bringen.
Künstlerische Leitung, Texterstellung, Fotografie – Ninsko
Design - Ninsko
Das Buch besteht aus mehreren Kapiteln, die unterschiedliche Aspekte der Perchtentradition beleuchten:
Persönliche Geschichten: Erzählungen von Menschen, die mit der Tradition aufgewachsen sind und solchen, die sie wiederentdeckt haben. Sie erzählen, wie sich ihre anfängliche Angst in Euphorie verwandelte, als sie die Menschen hinter den Masken kennenlernten.
Maskenschnitzer-Interview: Ein Gespräch mit einem langjährigen Maskenschnitzer über seine Arbeit und die Bedeutung handgefertigter Holzmasken, ergänzt durch eine Reihe von Bildern seiner Kunstwerke.
Ein Blick hinter die Maske: Porträts von WildbarrenPass-Mitgliedern mit und ohne Maske sowie Helfern. Die Bilder und handschriftlichen Kommentare zu ihrem Einsatz für den Brauch sind auf einer Baustelle mit einfachem Falthintergrund entstanden, wirken aber, als wären sie in einem professionellen Studio geschossen worden.
Wo die Perchten wohnen: Eine Fotoserie über die Scheune des Wildbarren Pass, wo sie während der Saison proben, sich treffen und oft übernachten.Materialien und Produktion




Für das Buch wurden vier verschiedene hochwertige Papiersorten verwendet:
Umschlag und Rücken: 300 g weißes Papier.
Kapitel über den Maskenschnitzer und den Stadl: Recyclingpapier mit grober Körnung um die Handarbeit hervorzuheben.
Kapitel über die Menschen vom Wildbarren Pass und den Blick hinter die Maske: 150 g klares weißes Papier, um das stärkste Kapitel auch materiell hervorzuheben. Handschriftliche Kommentare der Mitglieder auf transparentem Papier, um ihre persönlichen Erkenntnisse noch weiter hervorzuheben.
Einführung und persönliche Geschichten: Einfaches weißes Papier.
Das Buch ist in japanischer Fadenbindung gebunden, der offene Buchrücken bietet einen besonderen Einblick in diese einzigartige Szenerie und spiegelt die raue Kompaktheit der Perchten wider.


Kapitel 1:
Perchten?!
Offset 100g, 20x25
Kapitel 2:
Kronthaler
RecyclingCircle-Offset
110g, 19x25


Kapitel 3:
Hinter der Maske
Offset 150g, 20x25
Chapter 4:
Höllentrip
Offset 100g, 20x25


Kapitel 5:
Perchten?!
RecycleCircle Offset 110g, 20x25
Plakatserie zur Eventtour 23
Das Projekt „Perchten. Traditionen und Bräuche“ hat für mich eine tiefe persönliche und künstlerische Bedeutung. Es war eine intensive Reise, die mich nicht nur in die faszinierende Welt der Perchten eintauchen ließ, sondern auch meine Fähigkeiten als Fotograf und Designer deutlich erweitern konnte.
Durch dieses Projekt konnte ich meine fotografischen Fähigkeiten verfeinern, indem ich mich der Herausforderung stellte, dynamische und oft schnell wechselnde Szenen in eindrucksvollen Bildern festzuhalten. Die vier Tage, die ich eng mit den Mitgliedern des Wildbarren Pass verbrachte, waren eine aufregende Erfahrung, die mir half, ein noch tieferes Verständnis und eine noch tiefere Wertschätzung für diese lebendige Tradition zu entwickeln. Diese Nähe und das Vertrauen der Perchten ermöglichten es mir, authentische und intime Momente festzuhalten.

Die Erstellung dieses Buchobjekts war eine wahre Schule des Zeitmanagements und der Projektplanung. Von der ersten Idee bis zum fertigen Produkt musste ich präzise planen und koordinieren, damit alle Elemente – Fotografie, Texte, Interviews sowie Buchgestaltung und Druck – harmonisch zusammenpassen. Diese Erfahrung hat meine organisatorischen Fähigkeiten und mein Durchhaltevermögen gestärkt.
Ein weiterer wichtiger Aspekt war das Erlernen der Buchbindekunst. Durch die Entscheidung, das Buch selbst zu binden, behielt ich die Kontrolle über jeden Aspekt des Projekts und der Materialien und konnte eine tiefere Verbindung zu meiner Arbeit entwickeln. Die von mir gewählte japanische Fadenbindung symbolisiert für mich die Offenheit und Authentizität, die ich mit diesem Buch vermitteln möchte.
Insgesamt hat dieses Projekt meinen kreativen Horizont erweitert und mir wertvolle Lektionen in Handwerkskunst, Projektmanagement und kreativer Selbstverwirklichung erteilt. Es ist nicht nur ein Abschlussprojekt, sondern auch ein Meilenstein in meiner künstlerischen Karriere, der mir gezeigt hat, wie wichtig es ist, Leidenschaft und Hartnäckigkeit in jedes kreative Unterfangen zu investieren.
